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Van Goghs Favorites II: Hubert Herkomer und die Schule des englischen Sozialrealismus

„Es hat etwas Männliches – etwas Derbes, das mich sehr anzieht (…) Bei diesen Leuten sehe ich eine Energie am Werk, eine Willenskraft und einen freien, gesunden, lebhaften Geist, die mich inspirieren. In ihren Arbeiten ist eine Hoheit, eine Vornehmheit – selbst wenn sie einen Misthaufen zeichnen.“
Vincent van Gogh, Oktober 1882 (Brief R 16)

Im Unterschied zu dem bereits verstorbenen Jean-Francois Millet war Van Goghs zweites großes künstlerisches Vorbild Hubert Herkomer ein Generationsgenosse, dessen Werdegang eine konkrete Projektionsfläche für den
lernbegierigen Späteinsteiger bieten konnte. Der nur drei Jahre ältere Herkomer hatte zu dem Zeitpunkt, als Van
Gogh sich gerade für eine künstlerische Laufbahn zu entscheiden begonnen hatte, bereits eine viel beachtete
Entwicklung vom Londoner Illustriertenzeichner zum international erfolgreichen Malerstar durchlaufen.
Van Gogh nahm bis zu seinem frühen Tod 1890 an dieser Erfolgsgeschichte seines Vorbilds regen Anteil. Er beneidete
Herkomer um die gesellschaftliche Akzeptanz, die dieser fand und trug sich sogar mit dem Gedanken bei ihm in England vorstellig zu werden, um auf der Suche nach einer Anstellung als Sozialreportagezeichner seine Protektion zu suchen. (…)

> PDF: Herkomervan_goghs_Favorites dtsch

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